Drehmomentschlüssel

Wichtigstes Werkzeug bei der Arbeit mit Schrauben und Muttern ist der Drehmomentschlüssel. Das Schraubwerkzeug gibt es, je nach Anwendungszweck, in verschiedenen Grössen und Ausführungen. Beim KFZ sind insbesondere für die Radmuttern, aber auch am Zylinderkopf die richtigen Momente nötig, um das Dehnen, Brechen oder Lösen der Verbindungen zu verhindern. Der folgende Beitrag zeigt die Funktionsweise von Drehmomentschlüsseln auf und erklärt, wann und wie sie zum Einsatz kommen.

Quelle: www.toolster.ch

Wozu benötigt man einen Drehmomentschlüssel?
Gerade im Maschinenbau werden Bauteile, die miteinander verbunden werden müssen, häufig verschraubt. Für das Schliessen der Verbindungen bedarf es entsprechender Montagewerkzeuge. Für die meisten Verschraubungen bei der Produktion sowie bei der Instandhaltung von Produkten reichen herkömmliche Schraubwerkzeuge wie Maul-, Ring- und Steckschlüssel aus. Das beim Einsatz der Werkzeuge übertragene Moment hängt dabei immer von der physischen Kraft des Anwenders ab. Bei grösseren Schlüsseln ist der Hebelarm ausserdem derart bemessen, dass das Übertragen des gewünschten Drehmoments ohne weitere Hilfsmittel nicht möglich ist.

Ist es also nötig, dass die Schraube mit einer definierten Kraft – egal, ob es um grosse Vorspannkräfte oder geringe geht – vorgespannt wird, braucht man ein geeignetes Werkzeug. Anwendungsbeispiele sind die Montage empfindlicher Platinen im Mobilfunk oder in der Elektronik sowie der Leichtbau in der Automobilindustrie. Hier sind Verbindungen gefragt, die mit einem exakt definierten Moment vorzuspannen sind. Die steigende Zahl besonders empfindlicher Schraubverbindungen ist auf die zunehmende Verwendung neuer Konstruktionswerkstoffe wie Magnesium, Aluminium und Kunststoff zurückzuführen. Da diese leichten Werkstoffe eine geringere Zugfestigkeit aufweisen als Stahlwerkstoffe, kommt es häufiger zu Überbeanspruchungen der Schraubverbindungen und somit zu Schäden am Gewinde. Einen Drehmomentschlüssel können Sie z.B. hier online bestellen: https://www.toolster.ch/de/norbar-drehmomentschluessel-431101.0400.html

Wie funktioniert ein Drehmomentschlüssel?
Drehmomentschlüssel kommen aus der Mechanik und gehören zu den Schraub- und Messwerkzeugen. Je nach Modell kann der Schlüssel einen bestimmten Drehmomentbereich abdecken. Mit dem Schlüssel wird über ein definiertes Anzugsmoment Kraft auf das Verbindungselement, also die Schraube oder die Mutter, ausgeübt. Somit stellt man die notwendige Klemmkraft zwischen Mutter oder Schraube sicher, so dass diese sich nicht von selbst lösen können.

Drehmomentschlüssel funktionieren, je nach Modell, auf unterschiedliche Art und Weise. Es wird zwischen drei Arten von Schlüsseln unterschieden:

– Knick-Schlüssel: Diese knicken beim Erreichen des gewünschten Drehmoments durch.
– Knack-Schlüssel: Diese müssen nach dem Auslösesignal vom Benutzer gestoppt werden.
– Slipper: Diese rutschen beim Erreichen des festgelegten Drehmoments durch und stoppen das Drehmoment selbsttätig.

Wie benutze ich einen Drehmomentschlüssel?
Um das vorab definierte Drehmoment zu erhalten, ist es wichtig, den Drehmomentschlüssel richtig zu verwenden. Dafür hält man den Schlüssel am Handgriff und drückt oder zieht daran. Dabei ist das höchstmögliche Anzugsmoment begrenzt durch die Kraft des Anwenders sowie durch die maximale Hebellänge, bei der ein Handwerkzeug handhabbar bleibt. Letztere beträgt circa 1,5 Meter. Wenn der Drehmomentschlüssel zum Beispiel einen halben Meter Länge hat und Sie mit 15 Kilogramm Kraft auf den Griff drücken, beträgt der Drehmoment 0,5 x 150. Wenn der Drehmomentschlüssel dagegen zwei Meter lang ist, es aber bei den 15 Kilogramm Kraft auf den Griff bleibt, erhöht sich durch den längeren Griff die Hebelwirkung des Werkzeugs und das Drehmoment der Schraube vervielfacht sich.